Indikationen der Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer für Mediziner

 

Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer bei Neurodermitis

Viele Betroffene sind mit der Therapie ihrer Erkrankung unzufrieden. Das liegt nicht am Unvermögen des behandelnden Arztes, sondern vielmehr daran, dass es der medizinischen Forschung bisher nicht gelungen ist, ursächliche Therapieansätze zu entwickeln. Außerdem fehlt es nach wie vor gegenüber einigen Therapeutika an der Akzeptanz durch den Patienten als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Hinzu kommt, dass – aus welchen Gründen auch immer – oft monotherapeutisch vorgegangen wird und damit verschiedene krankheitsbegünstigende Faktoren unberücksichtigt bleiben. Es sei auch darauf verwiesen, dass die Ganzkörperkältetherapie nicht das Vermögen besitzt, andere etablierte Therapien vollständig zu ersetzen.


Je nach Schwere des Krankheitsbilds können bis zu 30 Kälteexpositionen erforderlich sein.


Die Wahrscheinlichkeit eines möglichst anhaltenden Therapieeffekts steigt mit zunehmender Therapiezahl.


Die Therapie sollte nach Möglichkeit stationär – zum Beispiel in einer Kurklinik – erfolgen (Herauslösen aus den mitunter durch Stress und andere psychische Faktoren den Fortbestand der Krankheit fördernden Umständen). Lokaltherapeutika sollten vor der Kälteanwendung entfernt und danach wieder frisch aufgetragen werden. Überhaupt sollte eine vorher eingeleitete Behandlung mit Beginn der Kältetherapie niemals abrupt abgebrochen werden.


Der Juckreiz lässt in der Regel schon innerhalb der ersten Therapietage nach, die Hautentzündung ist nach etwa einer Behandlungswoche rückläufig. Neben der entzündungshemmenden Wirkung der Kälte ist, soweit es den Juckreiz betrifft, auch ihre schmerzlindernde Wirkung von Bedeutung. Die nervalen Erregungen, die aus dem Juckreiz resultieren, werden im Rückenmark wahrscheinlich über dieselben Nervenbahnen geleitet wie die Schmerzafferenzen. Es kann deshalb angenommen werden, dass für die Linderung des Juckreizes unter kurzfristiger Einwirkung extremer Kälte ein ähnlicher Mechanismus wirksam ist, wie er für die Schmerzlinderung im Abschnitt 3.2 des Buches beschrieben wurde.


Eine verhaltenstherapeutische Begleitung der Kältetherapie ist zu empfehlen (Entspannungstechniken, Stressbewältigung, Abbau von sozialen Ängsten, Verhinderung des Kratzens durch verbesserte Selbstkontrolle). Eltern neurodermitischer (Klein-)Kinder sollte geraten werden, vor Beginn der Ganzkörperkältetherapie eine probiotische Therapie zum Aufbau einer normalen Darmflora (Regulation von gestörten Immunfunktionen) vornehmen zu lassen.


Für hilfreiche weiterführende Informationen zur Ganzkörperkältetherapie bei −110 °C und den Wirkungsmechanismen empfehlen wir das Buch "Die Kraft aus der Kälte" von Prof. Dr. sc. med. Winfried Papenfuß, erschienen bei der Edition K, Wolfsegg. Daraus wurden auch weite Teile des Inhalts dieses Internetauftritts entnommen.


Das eingängige Standardwerk eignet sich gleichermaßen für Fachleute und interessierte Leser. Gerne leiten wir Ihre Bestellung des Buches "Die Kraft aus der Kälte" direkt an den Verlag weiter.



 
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